acoustic comfort

Maskierung steuert die Hintergrundgeräusche mit einem Spektrum,
das störende Geräusche deutlich reduziert zu Gunsten von Diskretion

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Grundsätzlich reden wir auf dieser Seite über Akustik. Im speziellen über die Themen Sprachverständlichkeit und die Möglichkeit diese den Anforderungen des Nutzers entsprechend zu gestalten.
In der Zeit von 1985 (ca. 70dB) über 1995 (ca. 60 dB) bis 2005 (ca. 50 dB) hat sich in deutschen Büros der Geräuschpegel drastisch reduziert.
Gründe hierfür sind in moderener Bürotechnik, in geräuscharmer Gebäudetechnik, leistungsfähigere Akustikmaterialien und Einrichtungsgegenständen zu suchen. Wesentlich sind das Reduzieren der Geräuschemissionen der Geräte. Eine zwar störende aber immerhin exisitierende Maskierung verschwindet nahezu komplett.
Diese führte im gleichen Atemzug zu einer permanenten Erhöhung der Sprachverständlichkeit.
Grundsätzlich ist es ja wünschenswert, daß wir Sprache besser verstehen. So sind wir programiert und „hören“ und „sprechen“ sind unsere Überlebensmechanismen.
Der Hörsinn ist der einzige Sinn, den wir bereits vor der Geburt vollständig entwickeln. Er erfasst und wertet Luftdruckschwankungen aus. Das Gehirn stellt einen permanenten direkten Zusammenhang zwischen anderen Sinneswahrnehmungen, gemachten Erfahrungen und Unterbewusstsein her. Dabei werden fehlende Informationen automatisch ergänzt und eine Unterscheidung in wichtig und nichtwichtig findet statt.
Das Ohr schläft nie – es ist 24Stunden 7Tage aktiv. Wie es sich für ein Alarmtsystem gehört.

In den heutigen Arbeitswelten jedoch unterscheiden wir Bereiche in denen eine hohe Verständlichkeit wünschenswert ist (Konferenzräume) und Bereiche in denen die stört und schadet.
Dr. Sabine J. Schlittmeier, Universität Eichstätt-Ingolstadt & Dr. Andreas Liebl, Fraunhofer Institut für Bauphysik Stuttgart veröffentlichten 2012 in der Zeitschrift für Lärmbekämpfung, Bd. 6 (2012) Nr. 4 einen Artikel „Zur Störwirkung von Hintergrundsprache“.
Hier wird u.a Folgendes wissenschaftlich dokumentiert:
  • Befragungen von Mitarbeitern zufolge ist die Akustik das sensibelste Arbeitsplatzmerkmal.
  • 75% der Antwortenden äußerten sich unzufrieden mit der Störung durch Gespräche anderer.
  • Hohe Verständlichkeit mindert die Leistung nahezu unabhängig vom Pegel. Ein höherer Pegel führt außerdem zur höherer subjektiver Störung.
  • Die Leistung profitiert erst von einer Reduktion von Sprachverständlichkeit und Pegel.
  • Sprachverständlichkeit kann auch durch zusätzlich eingebrachten Schall gemindert werden, da dieser Sprachanteile überdeckt.
  • Kontinuierliches Rauschen reduziert die negativen Effekte von Bürolärm mit Hintergrundsprache signifikant - und wird subjektiv als weniger störend beurteilt.

Ein professionelles Maskierungssystem, im Gegensatz zu einem kontinuierlichen Rauschen, passt sich zeitgesteuert der Umgebung an und liefert die optimale Maskierung bei jedem Aktivitätspensum. Das macht einen deutlichen Sprung pro Maskierung.
Folgende Grafik dokumentiert modelltheoretisch den Leistungsverlust bei Hintergrundsprache in Abhängigkeit von einer objektiv messbaren Größe zur Beschreibung der Sprachverständlichkeit, dem STI (Speech Tranmission Index)
Maximale Störwirkung besteht für STI-Werte größer 0,6, minimaler Leistungsverlust für STI-Werte kleiner 0,2. (Abb.: Schlittmeier/Liebl, „Zur Störwirkung von Hintergrund-sprache“, nach Hongisto, „A model predicting the effect of speech of varying intelligibility on work performance“)

Das höchste Belästigungspotential geht von den Lärmeigenschaften „Informationsgehalt“, „Unkontrollierbarkeit“ sowie „Signal zu Rauschverhältnis SNR“ aus. Die Grafik von Seiler und Hassenzahl zeigt das deutlich.

Maskierung ist ein natürliches Phänomen, das wir auf verschiedene Weisen im Freien erleben:
  • Regen
  • Wasserplätschern (Brunnen wurden in der arabischen Architektur zu Diskretionsgründen zentral in Patios platziert)
  • Feuerknacken
  • Wellen
  • Rauschen im Blätterwald
Wenn wir z.B. einen Spaziergang im Wald machen und versuchen auf einer Entfernung von 5 bis 6 Metern zu verstehen was Spaziergänger vor uns sprechen, stellen wir fest, dass wir bestimmte Wörter aus dem Gespräch herausfiltern, aber nicht in der Lage sind uns ein Gesprächskontext zusammen zu reimen. Hier erleben wir Diskretion.

Der Unterschied zwischen einem freien Feld und einem Büroraum ist der, dass der letztere ein relativ kleines Luftvolumen aufweist, in dem der Schall keinen ausreichenden Weg findet, um auf natürlicher Weise abzuschwächen.
In geschlossenen Räumen erreichen wir Diskretion durch die Steuerung des Hintergrunds mit einem transparenten, also informationslosen Rauschen.
Wichtig ist hierbei auch den Korridor zu maskieren in dem sich die menschliche Sprache entwickelt zwischen 200 Hz und 4000 Hz. Diese Werte spiegeln sich in der nachfolgenden Grafik.

Wenn er zu Lärm wird. Getreu dem Motto von Tucholsky „Der eigene Hund macht keinen Lärm - er bellt nur.“, ist Lärm subjektiv wahrgenommener Schall.
Dazu im Gegensatz ist Stille die Abwesenheit von Lärm – und es ist tatsächlich sehr leise.
Ruhe bedeutet also nicht Stille, sondern eine Bedingung, die Entspannung möglich macht. Analog zum Lärm, ist das sehr subjektiv. Eine Mittagspause im Wald wird gerne als „Ruhepause“ genommen, ohne das es im Laubwald wirklich leise wäre ….
  • Ruhe
  • Stille
  • Lärm
Empfinden dB(A) Geräuschart Grenzwert Gesundheit
0 absolute Stille Hörschwelle
unhörbar 10 fallendes Blatt Messschwelle

20 tickende Armbanduhr sicherer Bereich
sehr leise 30 Flüstern angenehm für Schlafräume in der Nacht

40 leise Unterhaltung empfohlen für konzentriertes Arbeiten
leise 50 halblaute Unterhaltung (2m Abstand) für geistig schematische Tätigkeiten psychische und vegetative Reaktionen möglich

60 normale Sprache (2m Abstand) wird schon mal als unangenehm empfunden Beginn vegetativer Schäden
laut 70 laute Sprache Beeinträchtigung der Sprachverständlichkeit nervöse Erscheinungen
80 starker Strassenverkehr Maximum für reine Handarbeiten deutliche vegetative Schäden
90 Kreissäge Maximum bei Fabriklärm Gefährung der Gesundheit
sehr laut 100 Diskothek Beginn der Gehörschäden
110 Flugzeugtriebwerk (240m Abstand) Schädigung der Gesundheit
unerträglich 120 Flugzeugtriebwerk (40m Abstand) Schmerzschwelle Verletzung des zentralen Nervensystems

Quelle:RWE

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